Mittwoch, 6. Juli 2016

Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht was Leiden schaftt...

Der Zwang zur Kontrolle - Eifersucht zerstört...

Nachforschen ist oft der Anfang vom Ende einer Beziehung. Dagegen ist Reden die beste Therapie

 

In einer Beziehung ist es manchmal schwierig das richtige Maß an Nähe und Distanz zu finden. Gerade in unsicheren beruflichen oder mental belastenden Zeiten neigen gerade Männer dazu, dass Sie ihre Partnerin mit zu viel Nähe überrollen. Das geht dann immer mehr einher mit der Eifersucht auf andere Männer, die in der Regel eine offenere, bessere und freundlichere Ausstrahlung haben. Der genervte Partner bemerkt die ganz natürliche und humorvolle Art, die seine Partnerin mit einem Mal in Gegenwart anderer Männer entwickelt.
Dabei macht sie nichts anderes, als einfach mal zwanglose seelische und verbale Entspannung in Gesprächen zu bekommen. Denn auf Dauer ist ihr die immer mehr grenzüberschreitende Eifersucht ihres Partners einfach zu viel. Sie sucht auf ganz normale Art Ablenkung und Erholung von den Eifersuchtsanfällen in ihrem privaten Umfeld.

Eifersucht ist oft in Verbindung mit dem heimlichen Kontrollieren des Handys, Smartphones, aller Anruflisten und der E-Mails zu finden. Spätestens ab diesem Punkt ist die Eifersucht keine "Bagatellgeschichte" mehr, sondern bereits das Symbol für den Anfang vom Ende einer Beziehung.

Eifersucht ist nicht als Gegenstand sichtbar und man kann sie nicht einfach in die Hand nehmen und in den Mülleimer werfen. Es handelt sich eben bei der Eifersucht um ein Gefühl. Mancher, der darunter leidet, entwickelt auch körperliche Symptome und wird krank. Das endet dann in so merkwürdigen Aktionen, wie heimlich die private Post des Parners öffnen, ihn beschatten oder gar ihm vorzuschreiben, dass er nicht so "geschminkt" und "sexy" alleine mit den Freundinnen ausgehen kann.

Leider ergeben solche Taten und Gedanken bei den Betroffenen oft Schuld- und Schamgefühle. Damit einher gehen Empfindungen wie Wut, Zorn und Verlustangst, denn es wird ja vermutet, dass man betrogen wurde und damit nimmt auch der Kontrollwunsch immer mehr zu.

Eifersucht ist leider auch ein Instrument, welches die persönliche und freiheitliche Entwicklung des von der Eifersucht betroffenen Partners behindert. 

Eifersüchtige Frauen sind in der Lage, dass sie die "Schuld" schneller bei sich suchen, sie zeigen ihre Gefühle offener und suchen ab einem bestimmten Punkt das Gespräch mit dem Partner. Bei Männern sieht das alles etwas anders aus. Sie kontrollieren massiv und neigen auf jeden Fall schneller zur Gewalt. Sei es physischer oder psychischer Natur. Ein klärendes Gespräch mit der Partnerin kommt kaum zustande. Eifersüchtige Männer isolieren ihre Partnerin auch gern sozial. Treffen mit Freunden, Hobbys und eigene Unternehmungen werden mit Vorwürfen und Bespitzelungen versehen. 

Wenn sich dann die Partnerin wehrt, dann kommen oft so unhaltbare Aussagen wie: " Wenn Du mich liebst, dann willst Du, dass wir alles zusammen machen" oder "Wäre ich nicht eifersüchtig, dann würde ich Dich nicht lieben...". Derlei Sprüche gibt es noch genug und diese haben sicherlich nichts, aber auch gar nichts mit Liebe zu tun. Ganz im Gegenteil: es handelt sich um zutiefst egoistische und manipulative Bemerkungen. Weil es eben nur den Eifersüchtigen betrifft und er lediglich sein eigenes Wohlbefinden im Sinn hat. 

Das alles hat sicherlich nichts mit einem ausgewogenen Gleichgewicht einer Partnerschaft im Sinne von gesunder Nähe und Distanz zu tun. 

Gibt es einen bestimmten Typ von Menschen, die eher zur Eifersucht neigen - unabhängig vom jeweiligen Geschlecht? Ja - den gibt es. Untersuchungen haben gezeigt, dass vorzugsweise Eifersüchtige aus Elternhäusern kommen, in denen sie wenig Nähe erfahren haben. Das kann möglicherweise durch Scheidungen der Eltern kommen, durch grundsätzlich emotional kühle Elternteile und wenn Eltern einfach zu wenig Zeit für ihre Kinder haben.

Das gilt besonders für die ersten Lebensjahre. Kinder und Jugendliche aus derartigen sozialen Umgebungen haben besonders im Erwachsenendasein das Gefühl, dass die Umwelt eher feindlich und bedrohlich ist. Viele sind von einer grundsätzlichen Angst geprägt und fühlen sich ungeliebt. 

Bittet man z.B. einen Eifersüchtigen um die Nennung von fünf guten Eigenschaften seiner Person, dann kommt da meistens nichts. Denn ihm fehlt das Selbstvertrauen und die Eigenliebe, da er überwiegend in einem emotionalen kühlen oder gar sozial gestörtem Umfeld aufgewachsen ist. Das hat übrigens generell nichts mit den Unterschieden in sozial schwachen oder starken Umfeldern zu tun. Die Ängstlichkeit und entsprechende Unsicherheiten sind völlig unabhängig von der sozialen Schichtung.

Eifersüchtige sind sehr oft von Verlustängsten geprägt, sie klammern am Partner und machen ihr eigenes Glück von der Anwesenheit des anderen abhängig. Das ist dann zu viel Nähe, die erstickt und alles zum emotionalen Absterben bringt. 

Wie kommt man von der Eifersucht los - was ist das wichtigste dabei?

Zunächst sind das Gespräche und immer wieder Gespräche. Darüber zu reden ist stets ein guter Anfang und der Start in ein neues, von der Eifersucht befreites Leben.
Derartigr Gedankenaustausch beinhaltet oft die Sehnsucht, dass man mehr von seinem Partner hat und ihn auch verstärkt um sich fühlt.

Wichtig in diesen Gesprächen ist das Abstecken von persönlichen Grenzen und das Aushandeln von Freiräumen. Dieses ist ein ganz wichtiger Aspekt, da er die Eifersucht aus dem Dunkel holt und sie im Licht der Unterhaltung zu einem Umwandlungsprozess führt. Wir Menschen können sehr wohl ein störendes und belastendes Gefühl durch ein produktives und positives Gefühl ersetzen. 

Sollten die Gespräche mit dem Partner nicht oder nur bedingt zu einem spürbaren Erfolg führen, dann hilft auch oft eine dritte neutrale Person. Doch selbst Therapeuten sind nicht in jedem Fall erfolgreich, weil der Eifersüchtige in erster Linie dazu bereit sein muss, an sich selbst zu arbeiten. Sein Wille ist maßgeblich zur Lösung und Verbesserung der Situation - für seinen Partner wie für sich.

Ein kleiner Selbsttest "Wie eifersüchtig sind Sie?" ist zum Beispiel unter diesem Link seitens der AOK kostenlos möglich: 

https://aok-on.de/du/gesundheit-leben/eifersuchtstest.html







Freitag, 1. Juli 2016

Liebesbeziehungen und ihr Gelingen



"Die vier Häuser der Liebe" oder  

"Beziehung und geglückte Selbstverwirklichung"

 

Nun ist er da - unser Sommer und trotz Regen, Wind und ab und mal ein Lichtstrahl verlieben sich täglich immer wieder zwei Menschen. Denen ist dann das Wetter komplett egal. Regen, Sturm, Matsch und Mücken: alles unwichtig, denn die Schmetterlinge im Bauch machen alles schön. Keine Sorgen, Probleme oder sonstige Belastungen können diesem Gefühl etwas anhaben. Die beiden Verliebten taumeln im Rausch ihrer Hormone durch das gemeinsame Leben. 

Aber wie so viele Erlebnisse auf Erden: auch der "Rausch des Verliebtseins" wird von unserem Hormonhaushalt nach ein paar Wochen wieder auf ein normales Level gebracht. Und nun kommt eine spannende Zeit. Die beiden Liebenden beginnen nach und nach die Phassen der "Vier Häuser der Liebe" zu durchschreiten.  

 

"LIEBESNEST":

 

Dieses Nest gleicht einem Raum aus dem Paradies. Schön, edel, luftig und frei ist es hier. Dort treffen Leidenschaft, Intimität und eine große Kreativität aufeinander. Alles in diesem Raum ist irgenwie ein wenig verrückt und "out of order". Jeder der beiden ist ein großes Geheimnis. Er und Sie bedeuten sich alles und ihre wechselseitige Anziehung gleicht einem mental-erotischem Magnetismus. Im anderen finden die beiden jeweils das wieder, was ihnen als Ergänzung zu ihrer Persönlichkeit ja immer schon fehlte. Bislang in uns ruhende Teile erwachen und wir zeigen dem anderen gerne diese neuen Züge und Eigenschaften. Unser Selbstbewusstsein steigt stetig an, unsere äußere Erscheinung spiegelt unser verliebtes Innen wieder und die Atraktivität des Einzelnen steigt und ist deutlich spürbar. Gefühle - einen Raum, den viele Männer gerne meiden - werden mit einem Mal auch vom männlichen Part blumenhaft ausgedrückt, Verliebte Zettelchen wechseln zum anderen und der Sex ist sinnlich und die Leidenschaft steigt zu ungeahnten Höhen hinauf. Leider hat auch dass alles mal ein Ende. Wenn dann der Körper wieder auf sein normales Energielevel sinkt - dann kommt die Realität um die Ecke geschlichen und klopft an die Tür der Verliebten: "Wollt ihr euch immer noch?". Die beiden sagen "Ja" und nun schauen wir, wohin das Paar nun gerät....

 

"BAUERNHOF DER ROLLENSPIELE"

 

Wir finden unsere Verliebten in einem alten Bauernhaus wieder. Hier gibt es viele Ställe und jede Menge Felder und Land. Also beginnt das große Arbeiten und Wühlen. Die Partnerschaft der Verliebten ändert sich nach und nach in eine Partnerschaft der Arbeit. Zusammenzug, Heirat, Kinder, Freizeit und das liebe Geldverdienen bestimmen nun den gemeinsamen Alltag. Es entsteht der erste Stress. Meistens ist das mit den Themen "Finanzen, Beruf und andere Menschen" besetzt.

Es beginnt der Prozess der "Unterdrückung des Eigenen". Erste Anpassungen an neu entwickelte Machtverteilungen und Strukturen entwickeln sich. Man möchte den anderen ja nicht verlieren. Hier ein wenig von der eigenen Persönlichkeit aufgeben, hier ein kleiner-großer Kompromiss, hier mal Verzicht auf sonst alleinige Freizeit und dort nimmt die Lebendigkeit auch schon ab. Allerdings ist auf dem Bauernhof dieses System nicht unbedingt negativ, denn es ergibt sich eine gewisse Produktivität, das Zuhause wächst und gedeiht und die Akzeptanz durch die Beobachter im Umfeld steigt an. 

Dieser Lebensabschnitt könnte eigentlich ganz lange andauern. Tut er aber nicht, weil in der Regel irgendeine Krise ausbricht. Dadurch nimmt die Zufriedenheit der beiden Menschen ab. Beide leben mehr oder weniger im Sinne der Erwartungen der Gesellschaft, der Familien, dem Zeitgeist und vor allen Dingen des jeweiligen Kulturkreises. Darüber wird oft die Individualität der Liebenden untergraben, denn sie ordnen sich zuviel dem großen "Ganzen" unter. Und schon wird der ehemals so schützenden und heimelige Bauernhof verwandelt. Das "Räuberhaus" steht auf dem Plan:


"DAS RÄUBERHAUS UND DER DUNKLE KONFLIKT"

 

Das war´s dann vorerst mit dem schönen Bauernhof, denn eine massive Krise braut sich zusammen. Das Räuberhaus ist dunkel, mehr eine Spelunke als ein schönes Heim und keiner der Verliebten fühlt sich dort richtig wohl. Oftmals ist es so, dass einer von beiden anfängt, sich klar zu werden, wie stark er unter dem Gewicht einer fast ausnahmslos geregelten Partnerschaft leidet. Illusionen gehen verloren, wie z.B., dass ein formales Funktionieren plus Zusammensein automatisch Vertrautheit und Offenheit ergibt. Depressionen treten als Reaktion auf dieses Erkennen auf, Wut auf den anderen macht sich bemerkbar. Gedanken der gegenseitigen Ausnutzung, Beraubung und des Enttäuschtseins treten immer mehr in den Vordergrund.

Leider zu oft kommt es vor, dass nur einer der beiden im "Räuberhaus" wohnt und der andere - nichts ahnend - fleißig weiter den Bauernhof bewirtschaftet. Im Räuberhaus tobt der Kampf um die Selbstachtung, die Verletzungen treten offen ans Licht und Trennungsgedanken und Phantasien melden sich stetig mehr- Diese Gedanken und das innere Chaos verleiten dazu, all seine noch verbliebenen positiven Hoffnungen nach draußen zu projezieren. Draußen kann es ja nur noch besser werden - Beruf, Karriere, soziales Engagement und vor allen Dingen eine neue Verliebtheit lassen im Räuberhaus unendlich viele Träume und Vorstellungen entstehen.

Aber wie so viele Dinge, hat natürlich auch das Räuberhaus einen gewaltigen Haken. Löst man die Schwierigkeiten nicht in der jetzt bestehenden Partnerschaft, dann nimm man es in die neue Beziehung und in die neuen Felder mit. Alles wiederholt sich dann aufs neue mit einen anderen Partner. Das Räuberhaus hat schon seinen Sinn, denn hier erkennen wir unsere dunklen Persönlichkeitsanteile. Wir lernen diese anzunehmen und bewusster mit ihnen umzugehen. Negative Projektionen auf den Partner werden durch diesen Lernprozess zurückgenommen. Aber "wie in guten, so auch in schlechten Zeiten" ist gerade dann der Verbleib in einer Partnerschaft der Grundstein für die Mobilisierung starker Kräfte aus der Tiefe unserer Persönlichkeit. Und diese Energien können beiden Partnern helfen, das Räuberhaus zu verlassen. Dieser Prozess kann unter Umständen Jahre dauern. Überstehen beide erfolgreich das Räuberhaus, so ergibt sich eine neue Form der Partnerschaft.


"DAS SCHLOSS UND DIE VERTIEFTE EINHEIT"

 

Amors Pfeil hat die beiden Liebenden vor vielen Jahren getroffen und zwei Individuen ein Paar bilden lassen. Und nun - nach dem üblen Räuberhaus - haben die beiden ein Recht darauf, dass sie ins Schloss ziehen. Den Schlüssel dazu gab es damals von Amor mit dazu. Nur jetzt erst können die Liebenden aufgrund der gemeinsam durchgestandenen Zeiten ihn ins Schlüsselloch des Schloßtores stecken.

Sie ziehen nun beide ein - ins Schloss und in das Land der Liebe. Im Schloss finden sie die Ganzheit, nach der sich beide so viele Jahre gesehnt haben. Ihnen kommt wieder Ihre Einzigartigkeit zu Bewusstsein und die Zuneigung der beiden erlebt ein ungeahntes Wachstum. Humor regiert das Zusammensein, wo früher Genervtsein und Verletzungen alles beherrscht haben. Beide beweisen nun den Mut sich auf neuen Beziehungsebenen zu treffen. Sie "verlieben" sich neu und das geschieht auf einer hohen Bewusstseinsebene.

Am Ende bewegen sich beide souveräner in ihrer Partnerschaft, da sie auf dem Weg ins Schloss alle Licht- und Schattenseiten wechselseitig erfahren haben. Es entsteht neues Wachstum und ein wachsendes Bewusstsein, Mitgefühl, Machtverzicht und leidenschaftliches Interesse am Partner sind schöne Erfahrungswerte.

Einen Haken gibt es nicht im Schloss - außer vielleicht, dass es auf dem Weg dahin keine Abkürzung gibt.